14 Jun

Mit dem Nachtzug nach Venedig

Für uns ging es zu den Pfingstfeiertagen mit dem Nachtzug nach Venedig. Meine Mama hatte uns zu dieser Reise eingeladen und uns natürlich begleitet. Ursprünglich hätten wir vorgehabt diesen Trip bereits in den Herbstferien zu machen, allerdings war es uns nicht mehr möglich Tickets für den Schlafwagen zu bekommen. Daher gleich mein erster Tipp: rechtzeitig Tickets kaufen! Nun aber hatten wir Tickets bekommen und somit waren wir bereit für VENEZIA! 

Die Anreise im Nachtzug

Damit die Anreise im Schlafwagen Spaß macht, muss man grundsätzlich für ein kleines Abenteuer bereit sein 😉 Denn schließlich kann sich der Zug verspäten, die Toilette kaputt sein oder die lieben Abteil-Nachbarn laut sein. Aber mit der nötigen Gelassenheit kann man sich die Anreise ganz gemütlich gestalten. Wir sind um 22:56 in Linz zugestiegen und mussten gleich einmal feststellen, dass das Abteil für 3 Personen sehr eng ist. Mit unserem Gepäck im Abteil wurde es nur noch enger, geschweige denn, dass wir unsere Koffer öffnen und nach Pyjamers hätten suchen können. Tipp: entweder man richtet sich im Vorfeld alles für die Nacht im Schlafabteil in einer extra Tasche her oder man lebt damit, an diesem Abend im Gewand zu schlafen. Zähneputzen kann man bei einem winzigen Waschbecken direkt im eigenen Abteil, dafür ist also gesorgt 😉 Eine Dusche und eine Toilette befinden sich am Ende des Schlafwagons. 
Bettfertig haben wir uns in unsere Betten gelegt. Für die oberen Betten gibt es Netze, die man als „Rausfallschutz” davor spannen kann. Ich hatte hier keine Bedenken, dass Flo oder ich (ich durfte ganz oben Platz nehmen) rausfallen würden. Flo wollte alleine schlafen und daher hatten wir auch alle genügend Platz. Müsste man sich das Schlafwagenbett mit einem Kind teilen, so wäre es bestimmt sehr eng und der elterliche Schlaf wäre mit Sicherheit etwas getrübt. So konnten wir aber alle gut einschlafen und wurden erst gegen 7:00 Uhr vom Schaffner mit dem Frühstück geweckt. Flo schlief durch und auch unsere Nacht war soweit okay. Halbwegs fit kamen wir nun direkt in St. Lucia in Venedig um 8:29 Uhr an. 

Resümee: die Anreise mit dem Nachtzug nach Venedig mit Kind ist okay. Es ist etwas abenteuerlich, aber der nötige Komfort ist im Schlafwagen gegeben. Außerdem war ich sehr froh, dass ich nicht selber hinterm Steuer sitzen musste und schlafen konnte. Wir würden es wieder machen, allerdings den Pyjama oben einpacken 😉

Unsere Unterkunft

Meine Mama hatte unsere Unterkunft über Booking.com gefunden und einen wahren Glücksgriff gemacht. Das „Hotel Amadeus Holidays“ liegt im Stadtteil Castello und war nach einer Vaporetto Fahrt zur Rialtobrücke und einem ca. 10 minütigen Spaziergang sehr gut zu erreichen. 
Unsere Familien Suite bestand aus 2 Zimmern mit einem großen Badezimmer. Die Einrichtung im venezianischen Style ist etwas in die Jahre gekommen, aber alles war sehr sauber und funktionell. Das Beste daran, war aber der herrliche Ausblick auf den Kanal und die Brücken direkt vor unserem Haus. Da sich die Zimmer im oberen Stockwerk befanden, ging es immer über eine steile Stiege nach oben. Lift gibt es keinen. Den Kinderwagen könnte man eventuell im Vorraum unten stehen lassen, damit man ihn nicht immer rauftragen muss. In einem Gemeinschaftsraum stehen ein Kühlschrank und eine Mikrowelle, sowie gemütliche Sitzgelegenheiten für alle Gäste zur Verfügung. Das Gepäck konnten wir am An- & Abreisetag im Hotel kostenlos deponieren. 
 
Resümee: wir waren von der guten Lage und dem herrlichen Ausblick begeistert. Ich kann diese Unterkunft nur weiterempfehlen und wir würden im Hotel Amadeus Holidays jederzeit wieder buchen.

Menschenmassen

Es ist kein Geheimnis, dass in Venedig viel los ist. Wir haben uns gleich am Anreisetag um ca. 9:30 Uhr, nachdem wir unser Gepäck im Hotel deponiert hatten, auf die Touristenpfade begeben. Wir sind gleich zum Markusplatz los gestartet und haben uns den Dogenpalast von außen angesehen. Von dort haben wir uns zur Rialtobrücke gekämpft. Die zunehmenden Touristenströme machten ein weiterkommen immer schleppender und uns war schnell klar, dass wir uns in den kommenden Tagen etwas einfallen lassen müssten. Aber innerhalb der ersten Stunden in Venedig hatten wir bereits die Touristen- MUSTS abgehakt und konnten von nun an versuchen den Menschenmassen zu entgehen. 
Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass man im Rahmen eines EARLY BIRD RUNS einen halbwegs ungestörten Blick auf den Marktplatz erhaschen könnte. 
 
Tipp: die Vaporetto Tickets können auch über eine App gekauft werden und so erspart man sich schon mal das anstellen am Ticketschalter. 

Raus aus der Stadt

Um den Menschenmassen etwas zu entgehen sind wir dem Zentrum entflohen. Zuerst ging es nach Burano, wo allerdings auch sehr viel los war. Dieser Trip ist aber durchaus zu empfehlen. Die Anzahl der Touristen nimmt drastisch ab, je weiter man sich entlang den Kanälen voran begibt.
Allerdings gab es dann dort nur schöne, bunte Häuser, aber keine Lokale mehr. Im Vorbeigehen hatten wir uns ein Lokal gemerkt, zu dem wir dann zurückgingen und nicht enttäuscht wurden. Es liegt etwas abseits der Hauptstraße und mit ein paar belegten Brötchen und einem gekühlten Getränk, kann man dem kleinen Hunger hier gut entgegenwirken. Preislich absolut okay und man kann weiterhin den herrlich bunten Ausblick genießen. (Bar Cicchetteria da Gigetto)

Lido di Venezia

Unser zweiter Trip raus aus der Stadt führte uns zum Lido di Venezia. Mit Kids absolut genial! Zuerst geht es mit dem Vaporetto auf die nächste Insel, wobei hier die Anreise (ca. 20 Minuten vom Markusplatz) bei weitem nicht so lange dauert wie nach Burano (ca. 1h).

Direkt gegenüber der Anlegestelle haben wir uns für 6€/ Stunde ein fahrradähnliches Gefährt ausgeborgt, auf dem wir zu dritt sitzen konnten. Nun konnte der Spaß los gehen! Die kurze Fahrt auf die andere Seite der Insel war ein absolutes Erlebnis in unserem Gefährt und hat uns allen extrem Spaß gemacht. Am Kreisverkehr links abbiegen und schon hat man nach einer 15 minütigen Fahrt den  öffentlichen Strand erreicht. Dort kann man sich einen Sonnenschirm und Liegen ausborgen. Der Nachmittag am Strand, inklusive Abkühlung, Muscheln suchen und Sandburg bauen, war für uns alle eine herrliche Entspannung nach dem Trubel in der Stadt. 

Restaurants

Leider kann ich nicht wirklich etwas empfehlen. Die erste Hürde in Venedig ist immer, dass man nicht in eine Touristenfalle tappt und komplett abgezockt wird. Wir haben uns immer vorher die Karte angesehen und hatten ein paar Tipps von Freunden bekommen. Das Essen selber war aber leider immer nur durchschnittlich und keines der Restaurants ist mir in so guter Erinnerung geblieben, dass ich es euch wirklich weiterempfehlen würde. In unmittelbarer Nähe unserer Unterkunft war das Café de Doge, wo wir immer frühstücken waren. Hier hat man ein herrliches Ambiente, vernünftige Preise und Flo konnte in Sichtweite am Platz herumsausen. 
Wir hatte noch den Tipp bekommen, dass man von der Dachterrasse des Fondaco die Tedschi (altes Kaufhaus) einen herzlichen (kostenlosen) Ausblick über die Stadt hat. Hierfür muss man sich aber online einen Timeslot reservieren, denn ansonsten hat man keine Chance diese Terrasse zu betreten 😉 Wir müssen leider wiederkommen. 

Meine 5 top Tipps für Venedig mit Kids: 

Eine Gondelfahrt: ist einfach ein super Erlebnis und gehört zu Venedig einfach dazu. Ja, es ist mega touristic, aber irgendwie auch super cool & man bekommt eine andere Perspektive auf die Stadt. (Preis 80€ für 1/2h)
Libreria Alta Acqua: ungewöhnliche Buchhandlung, die zum Stöbern & Staunen einlädt. Es gibt viele gebrauchte Comics, die man sich auch in italienischer Sprache gut ansehen kann. 
Museo di storia naturale: Dinos, Tiere und die Meere. Super schönes Museum, dass man auch an einem Regentag gut besuchen kann.  Die einzelnen Räume sind abwechslungsreich gestaltet. Vor dem Museumseingang liegt ein kleiner Park, in dem sich Bänke und Tische befinden. Ideal für eine kleine Pause vor oder nach dem Besuch.
Eis bei SUSO essen: Hier gibt es das beste Eis in ganz Venedig mit interessanten Geschmacksrichtungen zum Ausprobieren. Vermutlich reicht aber auch 1 Kugel, denn die Portionen sind enorm. 
Legami Schreibwaren: Hier gibt es Stifte und Schreibartikel in super coolem italienischen Design. Mit diesen Stiften kann man nicht nur gut zeichnen sondern auch ganz wunderbar  ein Reisetagebuch schreiben. Wenn man auf der Suche nach einem kleinen Mitbringseln es keine  Miniatur- Maske oder ein Glaszuckerl sein soll, dann wird man hier bestimmt fündig!

Mein top Tipp für Venedig mit Oma: 

Family- Fotoshooting: ich habe über Airb’nB unter Entdeckungen ein Fotoshooting in Venedig für uns gebucht. Meine Mama lernt seit 3 Jahren italienisch und hatte uns auf die Reise eingeladen. Ich war mir sicher, dass ich ihr mit schönen Erinnerungsfotos eine Freude machen kann. 
Die Entdeckung mit Elisa unserer Fotografin, war bei weitem mehr als ich erwartet hatte. Wir haben uns zwar auf der Rialtobrücke mit Elisa getroffen, aber dann ging es gleich an entlegene Orte. Die gesamte Runde dauerte über 1 1/2 Stunden, in denen Elisa nicht nur super Fotos von uns machte, sondern uns auch Geschichten über Venedig erzählte. Meine Mama hatte die Möglichkeit italienisch zu sprechen und wir lernten wunderbare Brücken und Plätze abseits des Touristentrubels kennen. 
 

Vielen Dank! 

Vielen Dank liebe Mama für die schönen gemeinsamen Tage in Venedig! Unser schönen Reiseabenteuer & Zugfahrten werden uns noch lange in Erinnerung bleiben! 

Wir freuen uns schon wieder auf unseren nächsten gemeinsamen Trip! 

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