Der österreichische Sommer 2018 neigte sich dem Ende zu und bevor es im Herbst wieder mit der Arbeit los ging, wollte ich einfach noch einmal ans Meer. Da ich dies relativ kurzfristig entschied, fand ich keine passende Reisebegleitung, aber was kann denn bitte bei einem All- inklusive Urlaub schon schief gehen? Schließlich plante ich keine Backpacking Tour durch Vietnam, sondern lediglich ein paar Tage in der Sonne am Meer für Mutter und Sohn.
Los ging es schon damit, dass Flo bei allen Anbietern den
vollen Erwachsenenpreis zahlen musste. Ich habe mich telefonisch mit mehreren „Last- Minute“ Reisebüros in Verbindung gesetzt, bekam aber überall die selbe Antwort: ich muss den Preis für die
Doppelbelegung des Zimmers zahlen. Also entweder ich zahle für Flo den vollen Preis, oder wir bleiben daheim. Zweiteres kam nicht in Frage und so suchte ich weiter nach einem halbwegs erschwinglichen Deal mit möglichst wenig Kosten vor Ort. In der
Türkei wurde ich fündig und für 1400€ konnte ich eine Woche all- inklusive im
Hotel Labranda Ephesus Princess, mit Abflug von Wien für uns beide buchen. Das Hotel sah schön aus, lag direkt am Meer und auf Grund der vielen Restaurants und Buffets müssten wir uns um die Verpflegung keine Sorgen machen. Transfer vom Flughafen inklusive und gratis WLAN on top. Also schlug ich zu und schon eine Woche darauf ging es los.
Ich entschied mich dagegen einen Buggy mitzunehmen, denn das Hotel hatte Hanglage und am Strand wäre dieser ohnehin sinnlos. Schon am Flughafen Schwechat musste ich erkennen, dass diese Woche anstrengend werden könnte. Der Sohnemann bestand darauf, auf meinen Schultern sitzend über den Flughafen getragen zu werden und um unser Gepäck musste ich mich auch noch kümmern. Schon hier freute ich mich auf etwas Entspannung im Hotel, aber dazu später.
Der Flug und die Anreise zum Hotel verliefen problemlos und frohen Mutes genoss ich den herrlich Ausblick auf das Meer. Durch die Anreise hatten wir den ganzen Tag nichts richtiges gegessen und freuten uns auf das reichhaltige Abendessen. Beim Betreten des Speisesaals traf mich fast der Schlag. Unmengen an Urlaubern drängten sich um das Buffet und ein Sitzplatz für uns zwei war weit und breit nicht in Sicht. Erst nach mehreren Runden über die Terrasse und den Speisesaal, gelang es mir zwei Plätze zu ergattern. Erschöpft setzte ich mich nieder, nichts ahnend was noch alles auf mich zukommen würde.
Alles Self- Service. Kein Hindenken, dass Flo hier bei dem ganzen Trubel (wenn auch in Sichtweite) alleine sitzenbleiben würde. Also Sohn auf die Schulter, schließlich will er ja sehen, was es bei diesem tollen Buffet alles gibt. Mit einer Hand halte ich Flo am Fuß fest, mit der anderen Hand versuche ich mühsam ein Teller mit etwas Fleisch und Nudeln zu beladen. Runde eins geschafft. Ich bringe das Teller zu unserem Platz zurück, stelle es ab und mach mich erneut, mit Flo noch immer auf meinen Schultern, zum Buffet auf. Nun belade ich meinen Teller, versuche noch ein Glas Wasser zu jonglieren und begebe mich an unseren Platz zurück. Dort angekommen, ist Teller Nr. 1 weg. Da sich andere Urlauber wohl sehr viel aufladen und extrem viel übrig lassen, dürfte der Kellner gedacht haben, dass Flo’s Portion Fleisch und Nudeln nur mehr die Reste darstellen. Enttäuscht ließ ich mich in den Sessel fallen und gab Flo meinen Teller. In diesem Moment hatte ich keine Lust auf eine weitere Buffet Runde. Hungrig und erschöpft fiel ich am ersten Abend in der Türkei ins Bett. Willkommen im solo Urlaub mit Kind!
Ausgeschlafen und hungrig begaben wir uns am nächsten Tag zum Frühstück. Ab sofort lud ich soviel ich konnte auf einen Teller auf und konnte endlich meinen Hunger stillen. Auf der Sonnenterrasse sitzend genoss ich den Ausblick aufs Meer und die Poollandschaft. Dabei fiel mir plötzlich auf, dass bereits alle Liegen mit Handtüchern belegt waren. Flo und ich hatten noch nicht einmal Handtücher, da man sich diese erst zu einem bestimmten Zeitslot abholen konnte. Bei genauerer Betrachtung stellte ich doch tatsächlich fest, dass bereits alle Liegen mit Handtüchern reserviert waren, von den Besitzern gab es aber weit und breit keine Spur. Mit Flo auf den Schultern, unserem gesamten Badespass Equipment in den Händen, begaben wir uns auf die Suche nach einem Platz am Pool. No chance! Will man im Urlaub am Pool liegen, ist ausschlafen nicht drinnen! Da es am Pool nichts gab, blieb uns nichts anderes übrig als weiter ans Meer zu ziehen. An dem kleinen hoteleigenen Sandstrand war die Situation zum Glück ganz entspannt und wir fanden ohne Probleme zwei Liegen in der ersten Reihe. Verschwitzt vom Flo Tragen und Liegen Suchen begaben wir uns schnell zum Wasser, doch bevor wir hineingingen las ich auf einem Schild: „Bitte passen Sie auf die Seeigel auf“. Das erklärte nun auch, weshalb es am Strand so ruhig war und sich alle Urlauber am Pool tummelten. 😉
Am späteren Nachmittag fanden wir dann doch einen Platz am Pool und konnten den ganzen Wasserspaß nachholen!
Wie unsere weitere Woche verlaufen ist und ob es doch noch etwas Entspannung für uns gab, verrate ich euch nächste Woche!
Welche Erfahrungen habt ihr im Urlaub alleine mit Kind gemacht? Ich freue mich über eure Erfahrungen und Tipps!!!