Weihnachten steht vor der Tür – Aktion 2025 (8. Ausgabe)

Weihnachten steht vor der Tür – Aktion 2025 (8. Ausgabe)
Weihnachten rückt näher und viele Kinder warten sehnsüchtig aufs Christkind. Auch jene Kinder, die die Feiertage im Frauenhaus Linz verbringen. Das Frauenhaus Linz ist eine unverzichtbare Institution, die wir gemeinsam unterstützen wollen. Häusliche Gewalt ist leider noch immer für viele Familien Realität. Und auch heuer gab es in Österreich wieder viel zu viele Femizide – ein schmerzhafter Reminder, dass wir hinschauen, helfen und laut werden müssen. Frauen und Kinder brauchen einen sicheren Zufluchtsort – und zu Weihnachten auch ein bisschen extra Wärme und Freude.
Bereits zum 8. Mal setzen wir diese Weihnachtswunsch-Aktion um – sie liegt mir besonders am Herzen. Mit eurer Hilfe möchten wir den Kindern und Müttern im Frauenhaus Linz eine besondere Freude bereiten und das Christkind tatkräftig unterstützen.
So funktioniert’s
- Ab 1. Dezember posten wir auf der Facebook-Seite von GoWithTheFlo täglich zwei Beiträge (10:00 Uhr und 20:00 Uhr) mit z. B.: „Weihnachtswunsch #1 fürs Frauenhaus Linz“.
- Wenn du einen Wunsch im Wert von 30 € übernehmen möchtest, kommentiere: „Ich übernehme diesen Weihnachtswunsch fürs Frauenhaus Linz“. Bitte melde dich nur, wenn du den Wunsch verlässlich erfüllen kannst.
- Wer als Erste:r unter dem Posting zusagt, bekommt den Zuschlag. Du erhältst anschließend eine Bestätigung per Nachricht/E-Mail mit allen Infos.
- Die Weihnachtswünsche für Kinder unterschiedlichen Alters liegen bei unseren Partnern bereit: Buchhandlung ALEX, Mamiladen und Kinderkram.
- Für alle Mütter haben wir Linzer City-Gutscheine im Wert von 30 € vorbereitet.
- Alle Geschenke werden rechtzeitig vor Weihnachten gesammelt und an das Frauenhaus Linz übergeben.
So schaffen wir es, allen Kindern und Müttern, die Weihnachten im Frauenhaus verbringen, ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Start der Aktion
- Ab 1. Dezember, jeweils um 10:00 Uhr und 20:00 Uhr, auf unserer Facebook-Seite: jetzt abonnieren, damit kein Wunsch verloren geht.
Ich sage jetzt schon danke – gemeinsam haben wir es in den letzten Jahren (2018, 2019, 2020, 2021, 2022, 2023, 2024) geschafft, alle Wünsche zu erfüllen. Lasst uns das 2025 zum 8. Mal wieder gemeinsam möglich machen.
Warum das wichtig ist
- Gewalt gegen Frauen ist keine Randnotiz, sondern ein drängendes gesellschaftliches Thema.
- Auch in Österreich wurden heuer wieder zu viele Frauen durch Männergewalt getötet – Femizide, die Familien und Gemeinschaften erschüttern.
- Unterstützungseinrichtungen wie das Frauenhaus Linz leisten lebenswichtige Arbeit: Schutz, Beratung, Begleitung. Unsere Aktion bringt Wärme, Sichtbarkeit und konkrete Hilfe.
Du möchtest mehr beitragen?
- Für größere Spenden oder Unternehmenskooperationen melde dich gerne per E-Mail: info@gowiththeflo.at
- Wichtig: Die Adresse des Frauenhauses ist zum Schutz der Bewohnerinnen geheim. Direkte Abgabe vor Ort ist nicht möglich – wir koordinieren alles zentral.
Sharing is caring
- Bitte teile diesen Beitrag auf deinen Social-Media-Kanälen. Je mehr Menschen von der Weihnachtswunsch-Aktion erfahren, desto besser.
- Geschenke werden das ganze Jahr über gebraucht – auch für Geburtstage, Ostern oder schulische Erfolge. Nichts geht „verloren“, alles stiftet Freude.
Folgt dem Frauenhaus Linz und uns auf Instagram:
Eine schöne, friedliche Vorweihnachtszeit – und danke, dass ihr heuer wieder mit Herz und Verlässlichkeit dabei seid. Gemeinsam machen wir einen Unterschied. 🎄💛

Warum das Frauenhaus Linz so wichtig ist
Das Frauenhaus ist eine Schutz- und Sicherheitseinrichtung für Frauen mit und ohne Kinder, die von Gewalt durch – meist – den Partner bedroht sind oder misshandelt werden.
Unter Misshandlungen verstehen Frauenhausmitarbeiterinnen nicht nur Schläge, sondern auch andere Formen wie psychische, sexuelle und auch ökonomische/wirtschaftliche Gewalt. Diese Formen existieren nicht einzeln für sich, sondern sind zumeist miteinander verwoben.
Die betroffenen Frauen müssen die Gewalterfahrungen nicht „beweisen“; Frauenhaus-Mitarbeiterinnen glauben grundsätzlich der Frau. Aufgrund der prozess- und zielorientierten Beratungen kämen und kommen Ungereimtheiten sehr schnell zu Tage.
Wofür das Frauenhaus Linz steht:
Schutz und Sicherheit durch sofortige Wohnmöglichkeit
Zum Grundsatz Frauen helfen Frauen
Für Parteilichkeit – Mitarbeiterinnen vertreten die Bewohnerinnen (und Kinder) und helfen bei der Durchsetzung ihrer Rechte und Wünsche
Wir achten das Selbstbestimmungsrecht der Frau – z.B. wenn sie entscheidet, zum Mann zurückzugehen….
Unser Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ (die Frau ermächtigen, damit sie selbst Entscheidungen treffen kann)
Zur Anonymität: Ohne Zustimmung der Frau werden keine Daten an Dritte weitergegeben
Für Erreichbarkeit, sprich Aufnahme rund um die Uhr an 365 Tagen
Steckbrief Frauenhaus Linz
Als eines der ersten Häuser in Österreich (1978 Wien) 1982 entstanden, gemeinnütziger Verein. Seit 2000 gesetzlich verankert im Pflichtleistungsbereich des Landes OÖ (SHG).
Im Frauenhaus arbeitet für die stationäre und ambulante Betreuung der Frauen und Kinder ein multiprofessionelles Team: Diplomsozialarbeiterinnen, Pädagoginnen, Familienhelferin, Juristin, Geschäftsführerin und spezielles Bereitschaftsdienst-Personal, welches für Nacht- und Feiertagsdienste zuständig ist.

Einige Daten
Im Schnitt wohnen 170 bis 190 Personen pro Jahr im Frauenhaus. Im Durchschnitt werden 800 – 1000 Beratungen zusätzlich zu jenen mit den Bewohnerinnen (ambulante Beratungen) durchgeführt.
Die Frauen bewohnen mit ihren Kindern eigene kleine Wohnungen. Die Bewohnerinnen sind für Kochen/Putzen/Einkaufen etc. genauso selbst zuständig wie im „herkömmlichen“ Leben. Den Kindern steht neben einem Garten zum Spielen auch noch ein „Toberaum“ und ein „Jugendraum“ zur Verfügung.
Die Gefahr, Opfer von Gewalt zu werden ist in den eigenen vier Wänden bis zu 10mal höher als außerhalb – das primäre Gewaltproblem verursachen in unserem Land nicht Terroristen, Banden oder Ausländer – sondern (Ex-) Ehemänner und (Ex-) Lebensgefährten.
Gewalt gegen Frauen und Kinder ist meist auch kein „bedauerlicher milieubedingter Einzelfall“ sondern ein fundamentales gesellschaftliches Problem:
Ein Blick in die gar nicht so alte Vergangenheit zeigt:
Erst seit Mitte der 70er Jahre gibt es Gesetze, die festhalten, dass Ehegatten gleichberechtigt sind
Bis in die 70er Jahre war einer misshandelten Frau, nur mit richterlicher Erlaubnis, das Verlassen der Wohnung erlaubt – ansonsten war es „Eheverfehlung“
Erst seit 1989 steht Vergewaltigung in der Ehe unter Strafe
Und erst seit ebenfalls 1989 ist Gewalt als Erziehungsmittel gesetzlich verboten!
Auch wenn heute Gewalt gegen Frauen weniger „tabu“ ist als früher, weniger unterschätzt und auch weniger bagatellisiert oder toleriert wird àso ist sie dennoch nach wie vor die häufigste Menschenrechtsverletzung!
Wurzeln des Problems:
Es gibt verschiedene Theorien, insbesondere solche, die Symptome in den Mittelpunkt von Erklärungen rücken (Alkohol, Schulden, Arbeitslosigkeit…); diese gehen jedoch am Kern vorbei. Dies sind teilweise Auslöser oder auch nicht – mit und ohne diese Symptome findet Gewalt statt…
Wir glauben, dass Gewalt ein zielgerichtetes und angelerntes Verhalten ist – Gewalt wird eingesetzt (meist mit Demütigung, Kontrolle, Isolierung) um eigene Interessen durchzusetzen, eigene Macht auszuüben und abzusichern.
Körperliche Gewalt ist nur die Spitze des Eisberges – strukturelle Gewalt ist die Grundlage, die Misshandlungen möglich macht: “Gewalt ist der Missbrauch von Macht. Die Ungleichheit von Macht zwischen Frauen und Männern sind Hauptfaktoren, die zur Gewalt führen“ (Europ. Parlament)
Auswirkungen von Gewalt
Viele Frauen verschweigen aus Scham und (vermeintlicher) Ausweglosigkeit, aus Hoffnung, der Mann würde sich ändern, aus Angst, man würde ihr nicht glauben, aus Angst vor weiterer Gewalt durch den Mann….
Misshandlungen über längere Zeit erschöpfen, machen mutlos, rauben Selbstwert und Selbstbewusstsein, machen krank.
Stockholmsyndrom (Verbündung)
Betroffene Frauen brauchen alle mobilisierbare Hilfe und Unterstützung – kein victim blaiming (Täter-Opfer-Umkehr/selberschuld….). Bevormundungsversuche oder Verständnislosigkeit treiben Frauen u. U. weiter in Isolation.

Bilder vom Ostersonntag 2020 im Frauenhaus Linz:



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